Das VDF-Rebhuhnprojekt im südlichen Thüringen dient der praktischen Erprobung von Ansätzen, die sich bereits z.B. in Österreich und der Slowakei bewährt haben.
Dazu wurde hier im Einvernehmen mit den lokalen Behörden (Jagd und Naturschutz), der Jägerschaft, den Grundeigentümern und der Agrargenossenschaft ein Projekt initiiert, das auch vom Landesjagdverband Thüringen e.V. bzw. der Obersten Jagdbehörde des Landes seit 2013 mit Mitteln aus der Jagdabgabe unterstützt wird. Im engen, praxisnahen Austausch mit Rebhuhnprojekten aus Göttingen, Zentralthüringen oder auch Großbritannien erproben wir hier einen Ansatz, der den Feldhühnern und zahlreichen anderen Vogelarten mittels moderater Zufütterung dort das Überleben ermöglichen kann, wo auf absehbare Zeit aufgrund politischer Gegebenheiten keine großflächigen lebensraumverbessernden Maßnahmen zu erwarten sind. Auch wenn dies die Biotopverbesserungen in keinem Fall ersetzt, kann es in vielen Gebieten ein sehr sinnvoller Baustein zum Aufbau nicht nur überlebensfähiger, sondern sogar prosperierender und erneut in Dispersion sich ausbreitender Besätze sein – im Verbund mit Biotopverbesserungen und einer engagierten, weidgerechten Raubwildbejagung.
Lesen sie hierzu in Kürze den Drei-Jahresbericht über die ersten, sehr erfolgreichen Hegejahre und schauen sie Rebhühner und Fasanen mittels Wildkamera beim Äsen über die Schulter!
Besonders bei Schneelage verringern die Fütterungen die Zeitspannen der Nahrungsaufnahme und tragen so mittelbar auch zu niedrigeren Prädationsraten bei. Diese Kette ist 12 Individuen stark, 10 davon sind auf den Aufnahmen zu sehen.
Singvögel profitieren vom zusätzlichen Nahrungsangebot ganz besonders. Die häufigsten Arten an der Fütterung sind Goldammer und Feldsperling, aber auch Rotkehlchen, Amseln, Zaunkönige, Meisen und sogar Durchzügler wie Lerchen suchen sie regelmäßig auf.
In geeigneten Habitaten nehmen auch Fasanen die Fütterungen gerne an.
Der Fuchs blickt nur kurz in den Auslöser. An der Fütterung selbst zeigt er keinerlei tiefergehendes Interesse und sucht sie auch nicht zur Mäusejagd auf völlig anders als bei konventionellen Schütten. Wie zu sehen sucht das Rehwild die Fütterungen gelegentlich nach einzelnen Weizenkörnern ab, kann aber nicht ins Innere gelangen und selbst Futter entnehmen. Die Fütterungen sind somit sehr selektiv und tragen dem Gedanken der gezielten Zufütterung seltener Bodenbrüter und Singvögel in besonderem Maße Rechnung.