Geschichte des VDF

Der Verband Deutscher Falkner (VDF) ist der jüngste unter den drei großen Falknerverbänden Deutschlands. Er stellt eine Vereinigung praxisorientierter Falkner, Ornithologen und Greifvogelfreunden dar. Aufgrund der politischen Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich seit 1958 eine eigenständig organisierte Falknerei in der damaligen DDR. Die Gründungstagung des Arbeitskreises für Falknerei und Greifvogelschutz im Deutschen Kulturbund der DDR fand am 1. bis  3. März 1958 in Meißen statt. Zum Vorsitzenden des Arbeitskreises wurde Herr Dr. H. Schiemenz gewählt. Der häufigste Beizvogel der DDR war mit großem Abstand der Habicht, gefolgt vom Sperber. Auch die als schwierig geltende Zucht dieser beiden Beizvögel gelang Falknern des VDF zuerst. Somit entwickelte sich eine eigenständige Falknerkultur, die stark durch die Jagd mit diesen beiden „Kurzschwingern“ geprägt wurde.

Erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands konnten Falken, amerikanische Bussarde und Adler von unseren Mitgliedern erworben und eingesetzt werden. Nachdem eine intensive Beschäftigung mit den neuen Arten stattfand, werden fast alle Spezien in unserem Verein erfolgreich zur Beizjagd eingesetzt und gezüchtet. Mit der politischen Wende im Jahre 1990 wurden auch die Arbeitskreise aufgelöst. Als Folgevereinigung wurde am 23. März 1990 der Verband Deutscher Falkner in Wittenberg gegründet, um die Falknergemeinschaft zusammen zu halten. Der Verband besteht aktuell aus sieben Landesverbänden.

Heute ist der VDF als gemeinnütziger Verein anerkannt und ein angesehener Partner anderer Falknerorganisationen im In- und Ausland. Ein besonderer Meilenstein und Ausdruck erfolgreicher Bemühungen um internationale Kooperation ist die Aufnahme des Verbandes Deutscher Falkner in die „International Association for Falconry and Conservation of Birds of Prey“ (IAF) im Jahre 2008. Der VDF engagiert sich aktiv für den Erhalt der Falknerei. Auch die Nachzucht von Beizvögeln und der Schutz seltener Greifvögel und Eulen sind Teile des Aufgabenbereichs. Mitglieder des VDF beraten bei politischen Entscheidungsprozessen und bringen sich bei der Novellierung von Gesetzen und Vorgaben ein.

Besonderes Anliegen des VDF ist es, durch eigene Projekte in Kooperation mit Wissenschaftlern vieler Nationen, Landwirten und Jägern die Bestände der Niederwildarten hier besonders des Rebhuhns zu erhöhen und die Biodiversität in der Agrarlandschaft zu steigern.